After Yang

Kogonada nimmt erneut die Beziehung zwischen Menschen und Immaterialität als Motiv, eine Geschichte zu erzählen. Diesmal einen Schritt weiter als in Columbus mit architektonisch bedeutsamen Gebäuden, indem die Immaterialität nun ein greifbareres Bewusstsein erfährt in Form einer künstlichen Intelligenz, die humanoiden Robotern innewohnt. Die Mensch-Maschine-Beziehung geht dabei über produktive Unterstützung hinaus und ist vor allem in Form von emotionalem und identitätsstärkendem Beistand spürbar. Auf menschlicher Seite wird dies beim Familienmitglied Mika deutlich, die als asiatisches Adoptivkind ihre Herkunft durch Yang, den Androiden, näher gebracht werden soll. Yang auf der anderen Seite erfährt ein Bewusstsein, dass mehr und mehr dem eines Menschen gleicht, mit dem Bedürfnis nach Selbstverwirklichung und Kontakt. Das Ableben, welches aufgrund der Auswirkung durchaus so bezeichnet werden kann, von Yang führt zu einer Melancholie in der Familie, die insbesondere beim Familienvater (Colin Farrel) eine neue Perspektive bildet.

Gesehen im AUDITORIO während Sitges2022.