La Bête
Bertrand Bonello hat mit La Bête einen eindringlichen Film geschaffen, welcher mit einer introspektiven Erzählweise und einer Parallelisierung von drei unterschiedlichen Epochen mit einhergehenden Wiedererleben von persönlichen Krisen in den Jahren 1910, 2014 und 2044 den Titel eines Charackterepos verdient. Die Krisen erfahren Léa Seydoux und George MacKay in Kombination mit kollektivem Terror in Form von Naturkatastrophen. Diese Verbindung zwischen den inneren individuellen Ängsten und der Bedrohung und Traumatisierung für das Gegenüber und die Allgemeinheit wird damit umso deutlicher. Die Vergangenheit, die uns oft einholt, und die Angst vor der ungewissen Zukunft ist zentral für die Motivationshandlungen der Figuren, welche die Konfrontation mit ihrer eigenen Wahrnehmung fürchten, sich so weiter isolieren, was bedeutet, dass die Angst vor Ablehnung die Möglichkeit von Liebe eliminiert. La Bête zeichnet sich durch eine subtile Herangehensweise aus und enthüllt die dunklen Abgründe der menschlichen Psyche auf eine ruhige und nachdenkliche Weise. Es ist ein einzigartiger wie herausfordernder Film, der nachwirkt.
Gesehen im SALA GRANDE während BiennaleCinema2023.