Manticore

Carlos Vermut erzählt eine Geschichte, um den Menschen und seine Abgründe, aber vorrangig die Dynamik seiner Beziehungen zu zeigen. Das trübe Motiv ist für den Protagonisten ähnlich beklemmend wie für den Zuschauer. Dabei kommt es selten zur direkten Konfrontation, sowohl in der Geschichte selbst als auch in dem, was gezeigt wird bzw. eher was nicht gezeigt wird. Die elliptische Form strafft den Spannungsbogen ungemein und es bleibt lange unklar, ob die Hauptfigur komplett verfällt oder bereits komplett verfallen ist. So paradox es scheint, ist das Ausbleiben einer Tragödie aus Sicht der Opfer kein Trost für alle Betroffenen, auch dem Täter nicht.

Gesehen im AUDITORIO während Sitges2022.